3.2 DER GLAUBE AN SEINE HERRSCHAFT (RUBŪBIYYAH).(2/3.2)
3. Die Befehlsgewalt (Amr)
Denn Aḷḷāh ist der Befehlende und allem außer Ihm wird befohlen. Aḷḷāh sagt:
„Sag: Der Befehl (Amr) ist ganz und gar (in) Aḷḷāhs (Entscheidung)“
(3:154)
ebenso sagt Er:
„Sicherlich, Sein ist die Schöpfung und der Befehl (Amr). Segensreich ist Aḷḷāh, der Herr der Weltenbewohner“
(7:54)
und auch:
„Doch dann wird die Angelegenheit entschieden sein. Und zu Aḷḷāh werden (all) die Angelegenheiten (Amr) zurückgebracht“
(2:210)
Zu Seinem Propheten - Aḷḷāhs Segen und Heil auf ihm - sagt Er:
„Es ist gar nicht deine Angelegenheit (Amr)“
(3:128)
und also erst recht nicht die Angelegenheit anderer, die dem Propheten - Aḷḷāhs Segen und Heil auf ihm - untergeordnet sind.
Aḷḷāh sagt auch:
„Aḷḷāh gehört der Befehl (Amr) vorher und nachher“
(30:4)
Aḷḷāh ist der Einzige, der Seinen Geschöpfen befiehlt. Jeder Befehl, der nicht von Ihm stammt, ist ein relativer Befehl, der dem Seinem Willen untergeordnet ist. So sagt Aḷḷāh:
„Diese folgten dem Befehl (Amr) Firʽauns; der Befehl (Amr) Firʽauns aber war nicht rechtweisend“
(11:97)
Wenn Er will, lässt Er zu, dass er ausgeführt wird, und wenn Er will, verhindert Er dies. Aḷḷāhs I Befehle können in kosmische und religiöse eingeteilt werden.
Was erstere angeht, so gelten diese unbedingt und sind Synonym für Seinen Willen. Aḷḷāh sagt:
„Sein Befehl (Amr), wenn Er etwas will, ist, dazu nur zu sagen: ,Sei!‘, und so ist es“
(36:82)
Was die religiösen Befehle angeht, so werden die Menschen durch sie geprüft. Das Befolgen der Befehle steht für die Liebe Aḷḷāhs zu Seinen Dienern und umgekehrt.Religiöse Befehle können ausgeführt werden, oder auch nicht. Doch auch das Ausführen hängt schlussendlich von Seinem Willen ab, so sagt Er:
„für jemanden von euch, der sich recht verhalten will. Und ihr könnt nicht wollen, außer dass Aḷḷāh will, (Er), der Herr der Weltenbewohner“
(81:28-29)
Auf diese drei Aspekte, nämlich Schöpfung, Herrschaft und Befehlsgewalt, sind alle Eigenschaften und Handlungen Seiner I Herrschaft zurückzuführen, wie Versorgung mit dem Lebensnotwendigen, Leben und Tod, Regen, das Wachstum der
Pflanzen, der Wechsel der Winde, Schiffe fahren zu lassen, die Folge von Nacht und Tag, Schwangerschaft und Entbindung, Gesundheit und Krankheit, Würde und Demütigung – und vieles mehr. An Aḷḷāhs Herrschaft zu glauben ist in der Veranlagung des Menschen verankert, dank seinem Verstand begreift er sie, sie ist überall im Universum wahrzunehmen
und in den Schriften deutlich dargelegt. Im Qurʼān finden sich folgende Beweise:
„In der Schöpfung der Himmel und der Erde; im Unterschied von Nacht und Tag; in den Schiffen, die das Meer befahren mit dem, was den Menschen nützt; darin, dass Aḷḷāh Wasser vom Himmel herabkommen lässt, und damit dann die Erde nach ihrem Tod wieder lebendig macht und auf ihr allerlei Tiere sich ausbreiten lässt; und im Wechsel der Winde und der Wolken, die zwischen Himmel und Erde dienstbar gemacht sind, sind wahrlich Zeichen für Leute, die begreifen“
(2:164)
„Du lässt die Nacht in den Tag eindringen und lässt den Tag eindringen in die Nacht. Und Du lässt das Lebendige aus dem Toten hervorgehen und lässt hervorgehen das Tote aus dem Lebendigen. Und Du versorgst, wen Du willst, ohne zu berechnen“
(3:27)
„Aḷḷāh ist es, Der die Körner und die Kerne spaltet und das Lebendige aus dem Toten hervorbringt. Und (Er ist es,) Der das Tote aus dem Lebendigen hervorbringt. Dies ist doch Aḷḷāh – wie lasst ihr euch also abwendig machen? –, Er, Der den Morgen anbrechen lässt. Er hat die Nacht zur Ruhe(zeit) und die Sonne und den Mond als (Mittel der) Berechnung gemacht. Das ist die Anordnung des Allmächtigen und Allwissenden. Und Er ist es, Der euch die Sterne gemacht hat, damit ihr euch durch sie rechtleiten lasst in den Finsternissen des Festlandes und des Meeres. Wir haben ja die Zeichen ausführlich dargelegt für Leute, die Bescheid wissen. Und Er ist es, Der euch aus einem einzigen Wesen hat entstehen lassen. Dann gibt es einen Aufenthaltsort und einen Aufbewahrungsort. Wir haben die Zeichen ausführlich dargelegt für Leute, die verstehen. Und Er ist es, Der vom Himmel Wasser herabkommen lässt. Damit bringen Wir den Wuchs aller Arten hervor; aus ihnen bringen Wir dann Grün hervor, aus dem Wir übereinandergeschichtete Körner hervorbringen – und aus den Palmen, aus ihren Blütenscheiden (entstehen) herabhängende Dattelbüschel -, und (auch) Gärten mit Rebstöcken und die Öl- und die Granatapfelbäume, die einander ähnlich und unähnlich sind. Schaut ihre Früchte an, wenn sie Früchte tragen, und (schaut) auf deren Reife! Seht, darin sind wahrlich Zeichen für Leute, die glauben“
(6:95-99)
„Aḷḷāh ist es, Der die Himmel ohne Stützen, die ihr sehen könnt, emporgehoben und Sich hierauf über den Thron erhoben hat. Er hat die Sonne und den Mond dienstbar gemacht – jedes läuft auf eine festgesetzte Frist zu. Er regelt die Angelegenheit, er legt die Zeichen ausführlich dar, auf dass ihr von der Begegnung mit eurem Herrn überzeugt seiet. Und Er ist es, Der die Erde gedehnt und auf ihr festgegründete Berge und Flüsse gemacht hat. Und von allen Früchten hat Er auf ihr zwei, ein Paar, gemacht. Er lässt die Nacht den Tag überdecken. Darin sind wahrlich Zeichen für Leute, die nachdenken. Und auf der Erde sind nebeneinanderliegende Landstriche und Gärten mit Rebstöcken und (sonstige) Pflanzen und Palmen, mehrstämmig und einzelstämmig, die (alle) mit demselben Wasser bewässert werden. Wir zeichnen die einen von ihnen vor den anderen im Ernteertragaus. Darin sind wahrlich Zeichen für Leute, die begreifen.“
(13:2-4)