7.DER GLAUBE AN DEN TAG DES JÜNGSTEN GERICHTS(2/7)
7.3 DER GLAUBE AN DIE AUFERSTEHUNG
Das bedeutet, zu glauben, dass Aḷḷāh Seine Diener lebendig, barfüßig, nackt und unbeschnitten, unwissend und ohne jeden Besitz aus ihren Gräbern herauskommen lassen wird. Dies wird geschehen, nachdem zum zweiten Mal ins Horn zum zweiten
Mal geblasen wurde. Aḷḷāh sagt:
„Hierauf wird ein weiteres Mal hineingeblasen, da stehen sie sogleich auf und schauen hin.“
(39:68)
Und:
„Es wird ins Horn geblasen werden, und da laufen sie sogleich schnell aus den Gräbern zu ihrem Herrn herbei“
(36:51)
Der Prophet - Aḷḷāhs Segen und Heil auf ihm - sagte:
„Die Menschen werden am Tag der Auferstehung barfüßig, nackt und unbeschnitten zusammengedrängt.“
Al-Buḫāriyy (Nr. 3349) und Muslim (Nr. 2860), berichtet von Ibn ʽAbbās. Auch bei al-Buḫāriyy
7.4 DER GLAUBE AN DIE GESCHEHNISSE AM TAG
DER AUF ERSTEHUNG
Aḷḷāh sagt:
„… am Tag, da die Menschen sich um des Herrn der Weltenbewohner willen aufstellen werden“
(83:6)
Das ist das lange Stehen der Menschen am Tag der Wiedererweckung, nach dem Willen ihres Herrn werden sie warten, ein Ruf würde alle erreichen, ein Blick alle umfassen. Die Sonne kommt ihnen näher, bis manche bis zum Mund im Schweiß stehen. Sie werden (zum Trinken) am Becken (des Propheten) vorbeikommen, die Bücher werden aufgeschlagen, die Waagen aufgestellt, die Brücke über die Hölle (Ṣirāṭ) gespannt – und all dies geschieht auf gewaltige und furchterregende Weise.
7.5 DER GLAUBE AN DAS ABLEGEN DER RECHENSCHAFT
Aḷḷāh sagt:
„Gewiss, zu Uns ist ihre Rückkehr und gewiss, hierauf obliegt Uns ihre Abrechnung“
(88:25-26)
und:
„Was nun jemanden angeht, dem dann sein Buch in seine Rechte gegeben wird. der wird einer leichten Abrechnung unterzogen“
(84:7-8)
Aḷḷāh sagt auch:
„Wer nun im Gewicht eines Stäubchens Gutes tut, wird es sehen. Und wer im Gewicht eines Stäubchens Böses tut, wird es sehen.“
(99:7-8)
und:
„Und Wir stellen die gerechten Waagen für den Tag der Auferstehung auf. So wird keiner Seele um irgendetwas Unrecht zugefügt; und wäre es auch das Gewicht eines Senfkorns, Wir bringen es bei. Und Wir genügen als Berechner.“
(21:47)
Aḷḷāh wird die Menschen auf zweierlei Arten zur Rechenschaft ziehen:
a) Die Rechenschaft für die Gläubigen: Diese besteht entweder darin, dass ihnen
ihre Taten vorgelegt werden, oder aber in einer Art Diskussion. Derjenige, dem seine Taten vorgelegt werden, ist ein von Aḷḷāh begnadigter Glückseliger. So heißt es in einem Ḥadīṯ von Ibn ʽUmar, Aḷḷāhs Wohlgefallen auf ihm, dass der Prophet - Aḷḷāhs Segen und Heil auf ihm - sagte:
„Aḷḷāh bringt einen Gläubigen näher zu Sich, legt Seinen Schutz über ihn und bedeckt ihn, dann sagt Er: ‚Erinnerst du dich an diese Sünde? Erinnerst du dich an jene Sünde?‘ Dann sagt er (der Diener): ‚Ja, oh Herr!‘ Bis er seine Sünden gestanden hat und überzeugt ist, vernichtet zu werden, dann sagt Er: ‚Ich habe sie für dich im Diesseits verborgen und Ich vergebe sie dir heute.‘ Sodann wird ihm sein Buch mit den guten Taten (Ḥasanāt) gegeben.“
Al-Buḫāriyy (Nr. 2441) und Muslim (Nr. 2768)
Was diejenigen angeht, mit denen beim Ablegen der Rechenschaft diskutiert wird, so sind es Gläubige, die große Sünden (Kabā’ir) begingen. Diese Menschen will Aḷḷāh nämlich im Höllenfeuer büßen lassen, während sie am Ende ins Paradies gelangen. Dies bestätigt ein von ʽĀišah, Aḷḷāhs Wohlgefallen auf ihr, berichtetet Ḥadīṯ: Sie überlieferte, dass der Prophet - Aḷḷāhs Segen und
Heil auf ihm - sagte:
„Wer am Tag der Auferstehung zur Rechenschaft gezogen wird, wird vernichtet.“ Da fragte ich (ʽĀišah): Hat Aḷḷāh nicht gesagt:
„Was nun jemanden angeht, dem dann sein Buch in seine Rechte gegeben wird. der wird einer leichten Abrechnung unterzogen“
(84:7-8)
Da antwortete Aḷḷāhs Gesandte - Aḷḷāhs Segen und Heil auf ihm: „Das bezieht sich auf diejenigen, denen ihre Taten vorgelegt werden. Jeder, mit dem am Tag der Auferstehung über seine Rechenschaft diskutiert wird, wird gepeinigt.“(1)
b) Die Rechenschaft für die Ungläubigen: Bei ihnen handelt es sich nicht um einen Vergleich zwischen den guten und den bösen Taten, denn ihnen werden ihre guten Taten nicht vergolten. Aḷḷāh sagt nämlich:
„Und Wir werden Uns den Werken, die sie getan haben, zuwenden und sie zu verwehtem Staub machen.“
(25:23)
Vielmehr werden ihnen ihre Werke aufgezeigt und sie geben sie vor allen Menschen zu. Im vorigen Ḥadīṯ von Ibn ʽUmar heißt es: „Was die Ungläubigen und Heuchler angeht, so wird nach ihnen vor allen Geschöpfen ausgerufen:
‚Das sind diejenigen, die gegen ihren Herrn gelogen haben.‘ Aber wahrlich, Aḷḷāhs Fluch (kommt) über die Ungerechten.‘“
(11:18)
Al-Buḫāriyy (Nr. 2441) und Muslim (Nr. 2768).
7.6 DER GLAUBE AN DIE VERGELTUNG
Das ist Überzeugung, dass das Paradies und die Hölle wahr sind. Denn das Paradies ist die Wohnstätte, die Aḷḷāh als Belohnung für Seine frommen Diener bereitgestellt hat. Darin gibt es alle Arten des sinnlichen und geistigen Genusses, Freuden, die
niemals ein Auge gesehen, noch ein Ohr gehört hat, ja woran noch nie jemand gedacht hat! Das Höllenfeuer hingegen ist die Wohnstätte, die Aḷḷāh zur Vergeltung für Ungläubigen bereitgestellt hat. Darin erleiden sie sinnliche und psychische Qualen
aller Arten, für die dasselbe gilt wie eben erwähnt. Aḷḷāh sagt:
„Hierauf gaben Wir das Buch denjenigen von Unseren Dienern, die Wir auserwählten, zum Erbe. Mancher von ihnen tut sich selbst Unrecht, mancher von ihnen zeigt ein gemäßigtes Verhalten, und mancher von ihnen geht mit den guten Dingen mit Aḷḷāhs Erlaubnis voran. Das ist die große Huld. Die Gärten Edens (sind es), in die sie eingehen, worin sie mit Armreifen aus Gold und mit Perlen geschmückt sein werden, und ihre Kleidung wird darin aus Seide sein. Und sie werden sagen: ‚(Alles) Lob gehört Aḷḷāh, Der den Kummer von uns hinweggenommen hat! Unser Herr ist wahrlich Allvergebend und stets zu Dank bereit. (Er), Der uns durch Seine Huld in die (ewig) bleibende Wohnstätte versetzt hat, in der uns keine Mühsal widerfährt und in der uns keine Ermüdung befällt.‘ Diejenigen aber, die ungläubig sind, für sie wird es das Feuer der Hölle geben, wobei mit ihnen kein Ende gemacht wird, so dass sie sterben, und ihnen auch seine Strafe nicht erleichtert wird. So vergelten Wir jedem sehr Ungläubigen. Und sie schreien darin laut: ‚Unser Herr, bringe uns heraus, so werden wir rechtschaffen handeln, anders als das, was wir zu tun pflegten.‘ – ‚Haben Wir euch nicht ein so langes Leben gewährt, dass jeder, der hätte bedenken wollen, darin hätte bedenken können? Und ist nicht der Warner zu euch gekommen? So kostet nun, denn die Ungerechten haben keinen Helfer.‘“
(35:32-37)