Zehntes Kapitel


Schaikh Muhammad Ibn Abd al Wahhab

Feststellung, daß das Zuflucht suchen bei den Rechtschaffenen Polytheismus ist. Und die Flucht der Leugner in die Anerkennung dessen

 

Sie können auch behaupten: "Wir gesellen Allah keine Partner bei wenn wir lediglich die Zuflucht bei den Heiligen suchen, Allah bewahre. Das ist doch kein Polytheismus."

 

Du wirst dann antworten müßen: "Ihr gebt zu, daß Allah den Polytheismus verboten hat und ihn schlimmer als die Unzucht bezeichnete und ihn nicht vergibt. Könnt ihr denn sagen, was dieser Polytheismus ist, den Allah verboten hat und nicht vergibt?" Sie werden ihn nicht kennen!

 

Daher sage ihnen: "Wie könnt ihr behaupten, daß ihr keine Polytheisten seid, wo ihr den Polytheismus gar nicht kennt? Warum erkundigt ihr euch nicht über dieses Verbot Allahs? Glaubt ihr etwa, Allah würde uns etwas verbieten, ohne es uns zu erklären?"

 

Sie werden sagen: "Polytheismus ist das Anbeten von Götzen und wir beten keine Götzen an." Dann antworte ihnen: "Was bedeutet Götzenanbetung? Denkt ihr wirklich, daß die Götzenanbeter in Wirklichkeit an 'Holz' oder 'Steine' glaubten, die sie erschaffen oder ihnen Unterhalt geben oder das sie ihre Angelegenheiten verwalten können? Keinesfalls, denn dies erklärt der Koran für eine Lüge."

 

Und wenn sie sagen: "Diese, die Steine, Holz, Bauten auf Gräber oder sonst etwas für ihre Anbetung bezwecken, rufen sie an und opfern für sie, da sie diese Allah näher bringen und Allah das Schlechte von ihnen durch ihre Stellung abwendet oder ihnen aufgrund ihrer Stellung vom Guten gibt."

Dann antworte: "Ihr habt die Wahrheit gesprochen. Genau das ist was ihr bei den Steinen und den Bauten auf den Gräbern und an anderen Orten tut." Dann haben diese Polytheisten zugestimmt , daß ihre Tat Götzenanbetung ist, und dies ist das Ziel.

 

Und ihnen wird auch gesagt: "Eure Aussage der Polytheismus sei die Anbetung der Götzen, meint ihr damit, daß der Schirk darauf beschränkt ist? Und daß das Vertrauen auf die Rechtschaffenen und deren Anrufung nicht in diese Definition passt? Dies wird durch die Worte Allahs, welche er in seinem Buch erwähnte, zurückgewiesen." Diese Worte erklären denjenigen für ungläubig, der auf die Engel, Jesus oder die Rechtschaffenen vertraut.

 

Sie müßen also zustimmen, daß wer Allah in der Anbetung jemanden wie einen Rechtschaffenen beigesellt, dies die Beigesellung ist, welche Allah im Koran erwähnt. Und dies ist das Ziel.

 

Das versteckte an dieser Angelegenheit ist: Wenn er sagt: "Ich geselle Allah niemanden bei." Dann sag ihm: "Was ist das Beigesellen Allahs? Erkläre es mir!" Wenn er antwortet: "Die Anbetung der Götzen." Dann sag ihm: "Was bedeutet ' die Anbetung der Götzen'? Erkläre es mir." Wenn er dann sagt: "Ich bete niemanden an außer Allah!" Dann sag: "Was bedeutet es Allah alleine anzubeten? Erkläre es mir!" Das wichtige ist, daß er es so erklären wie es im Koran Erwähnung findet. Und wenn er die Erklärung nicht kennt, wie kann er dann etwas behaupten, wo er es nicht kennt.

 

Falls er dies falsch erklären sollte, dann zeige ihm die klaren Verse über die Bedeutung des Polytheismus und Götzenanbetung, und zeige ihm, daß sie mit ihren Handlungen in unserer Zeit übereinstimmt. Und daß die Anbetung Allahs alleine genau das ist, was sie uns vorwerfen und dabei rufen sie wie ihre Brüder riefen, als sie sagten: "Macht er die Götter zu einem einzigen Gott? Das ist fürwahr etwas sehr Verwunderliches." [Sura 38:5]

 

Wenn sie dann sagen: "Sie sind nicht ungläubig geworden weil sie die Engel und die Propheten baten, sondern weil sie behaupteten, dass die Engel Töchter Allahs seien. Aber wir sagen nicht 'Abdul Qadir ist Allahs Sohn' und auch sonst keiner (ist sein Sohn)".

 

Die Antwort darauf ist, dass das Zuschreiben eines Sohnen unabhängig davon eine Art des Unglaubens ist. Allah der Erhabene sagt: "Sag: Er ist Allah, ein Einer, Allah, der Überlegene. Er hat nicht gezeugt und ist nicht gezeugt worden, und Ihm ebenbürtig ist keiner." [Sura 112:1-49]

 

Der Einzige, dem nichts Ebenbürtiges entgegensteht. Und der Überlegene, dem man sich in allen Angelegenheiten zuwendet. Wer dies verleugnet, der ist dem Unglauben verfallen, selbst wenn er die Sura selbst nicht verleugnet. Und Allah sagt: "Allah hat Sich keine Kinder genommen, und keine Gottheit gibt es neben Ihm"[Sura 23:91]

 

Also hat Allah zwei Arten des Unglaubens voneinander getrennt und sie jeweils unabhängig voneinander als Unglaube beschrieben. Allah der Erhabene sagt: "und sie haben die Djinn zu Allahs Teilhabern gemacht, obwohl Er sie erschaffen hat; und sie dichten Ihm ohne Wissen Söhne und Töchter an." [Sura 6:100]

 

Also hat Allah zwei Arten des Unglaubens voneinader getrennt. Ein weiterer Beweis dafür ist: Diejenigen, die ihre Bittgebete an Allat richteten wurden ungläubig, obwohl sie nicht behaupteten das Allat ein Sohn Allahs sei, sondern ein rechtschaffener Mann. Auch diejenigen, die die Djinn anbeteten behaupteten nicht, dass diese Kinder Allahs seien.

Und die Gelehrten der vier Rechtschulen erwähnen in ihren Büchern im Kapitel "Das Urteil des Abtrünnigen", dass ein Muslim, sollte er behaupten, dass Allah einen Sohn besitzt dem Unglauben verfällt. Und auch sie unterscheiden die beiden Arten, denn dies ist eindeutig!

 

Und sollte er Allahs Vers zitieren: "wisset, daß über Allahs Schützlinge keine Furcht kommen wird, noch sollen sie traurig sein ", dann sag ihm: "Dies ist die Wahrheit, aber sie werden nicht angebetet"

 

Und wir erwähnten nur, dass die Rechtschaffenen mit Allah angebetet werden und diese als Teilhaber eingesetzt werden. Aber deine Pflicht ist es sie zu lieben und ihnen zu folgen und ihre "Wunder" zu bestätigen.

 

Die "Wunder" der Rechtschaffenen werden nur von den Ahlul Bida' und den Irregeleiteten geleugnet. Aber Allahs Religion ist die der Mitte und seine Rechtleitung ist die zwischen zwei Irrewegen und die Wahrheit zwischen zwei Lügen.

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