Malcolm X, USA - teil 1
Beschreibung: Die Geschichte, wie einer der berühmtesten afro-amerikanischen revolutionären Männer den wahren Islam entdeckt und wie dies das Problem des Rassismus löst. Teil 1: Die Nation des Islam und die Hağğ.
“Ich bin Muslim und werde immer ein Muslim sein. Meine Religion ist der Islam.”
-Malcolm X
Frühes Leben
Malcolm X, geboren als Malcolm Little am 19. Mai
Malcolm war ein tüchtiger, strebsamer Student und absolvierte die Junior Highschool als Klassenbester. Als einer seiner Lieblingslehrer ihm allerdings erzählte, dass Malcolms Traum, Rechtsanwalt zu werden, kein realistisches Ziel für einen Nigger sei, verlor Malcolm das Interesse an der Schule und gab sie im Alter von 15 auf. Das Leben der Straße kennenlernend, wurde Malcolm mit Gangstern, Dieben, Rauschgifthändlern und Strichjungen vertraut. Im Alter von zwanzig wegen Einbruch und Diebstahl verurteilt, verbrachte er die Jahre bis er siebenundzwanzig war im Gefängnis. Während seines Aufenthalts im Gefängnis, versuchte er, sich selbst zu weiterzubilden. Außerdem erfuhr er während der Zeit im Gefängnis von der Nation des Islam und trat ihr bei, studierte die Lehren von Elijah Muhammad vollständig. 1952 wurde er als völlig veränderter Mann entlassen.
Die ´Nation des Islam´
Nach seiner Entlassung ging Malcolm nach Detroit, beteiligte sich an den täglichen Aktivitäten der Sekte und wurde von Elijah Muhammad persönlich eingewiesen. Malcolms persönliches Engagement half dabei, die Organisation weltweit aufzubauen, wobei er zu einer internationalen Persönlichkeit wurde. Er wurde von großen Fernsehprogrammen und Magazinen interviewt und sprach im ganzen Land an verschiedenen Universitäten und auf anderen Foren. Seine Kraft lag in seinen Worten, die so lebendig die Lage der Schwarzen beschrieben und die Weißen so vehement beschuldigten. Wenn eine weiße Person die Tatsache zitierte, dass manche südliche Universitäten schwarze Neulinge ohne Bayonet eingeschrieben hatten, reagierte Malcolm mit Verachtung:
"Als ich hindurchschlüpfte, beeilte sich der Programmmanager, mich zu trietzen: ´Ahhh! Wirklich, Mr. Malcolm X – sie können nicht leugnen, dass dies ein Forschritt für ihre Rasse ist!´
Ich konnte mich nicht umdrehen, ohne etwas von einigen ´Fortschritten in Bürgerrechten´ zu hören! Weiße Menschen scheinen zu denken, der schwarze Mann sollte ´Hallelujah´ ausrufen! Vierhundert Jahre lang hat der weiße Mann sein einen Fuß langes Messer in den Rücken des schwarzen Mannes gestochen – und jetzt beginnt der weiße Mann, das Messer herauszudrehen, vielleicht fünfzehn Zentimeter! Es wird erwartet, dass der schwarze Mann ihnen Dankbarkeit erweist? Warum? Selbst wenn der weiße Mann das Messer ganz herausziehen würde, würde es immer noch eine Narbe hinterlassen!"
Obwohl Malcolms Worte häufig mit den Ungerechtigkeiten gegen schwarze in Amerika stachen, hielten ihn die auf gleicher Weise rassistischen Ansichten der Nation des Islam davon ab, jegliche Weißen als aufrichtig anzuerkennen oder in der Lage, ihnen in der Situation hilfreich beiseite stehen zu können. Zwölf Jahre lang predigte er, dass der weiße Mann der Teufel war und der ehrenwerte Elijah Muhammad der Gesandte Gottes. Unglücklicherweise konzentriert sich das Bild der meisten heutzutage auf diesen Zeitabschnitt in Malcolms Leben, obwohl ihm die Veränderungen, die er durchmachte, eine völlig andere und wesentlich wichtigere Botschaft für das amerikanische Volk gegeben haben.
Der Wechsel zum wahren Islam
Am 12.März 1964 verließ Malcolm die Nation des Islam, abgestoßen von den internen Eifersüchteleien und den Enthüllungen von Elijah Muhammads sexueller Unmoral mit der Absicht, eine eigene Organisation zu gründen:
"Ich fühle mich wie ein Mann, der lange unter der Kontrolle eines anderen geschlafen hat. Ich fühle, was ich jetzt denke und sage, ist für mich selbst. Vorher war es für und durch die Anleitung eines anderen gewesen, jetzt aber denke ich mit meinem eigenen Verstand."
Malcolm war achtunddreißig Jahre alt, als er Elijah Muhammads Nation des Islam verließ. Über seine Überlegungen nachdenkend, die er vor seinem Austritt angestellt hatte, sagte er:
"An dem einen oder anderen Vortrag an einem College oder einer Universität kamen normalerweise, nachdem ich gesprochen hatte, vielleicht ein Dutzend vorwiegend weiß-erscheinende Menschen zu mir, die sich als arabische, mittelöstliche oder aus nordafrikanische Muslime zu erkennen gaben, die die Vereinigten Staaten besuchten, dort studierten oder lebten. Sie hatten mir gesagt, dass sie ungeachtet meiner die Weißen anklagenen Aussagen fühlten, dass ich mich ernsthaft als Muslim betrachtete – und sie fühlten, wenn ich dem, was sie den wahren Islam nannten, augesetzt sein würde, würde ich ihn verstehen und annehmen. Automatisch war ich, als Anhänger von Elijah Muhammad, ärgerlich geworden, wann immer mir dies gesagt wurde. Aber in der Privatsphäre meiner eigenen Gedanken nach verschiedenen solcher Erfahrungen, befragt ich mich selbst: ´wenn jemand aufrichtig eine Religion ausübt, warum sollte er dann verhindern, dass sich sein Wissen von dieser Religion sich verbreitet?´
Jene orthodoxen Muslime, die ich getroffen hatte, hatten mich, einer nach dem anderen, gebeten, mit einem Dr. Mahmoud Youssef Shawarbi zu sprechen. ...Dann eines Tages wurden Dr. Shawarbi und ich von einem Journalisten eingeladen. Er war herzlich. Er sagte, er hat mich in der Presse verfolt; ich sagte, mir sei von ihm erzählte worden und wir sprachen fünfzehn oder zwanzig Minuten lang. Wir mußten beide gehen, um Verabredungen einzuhalten, die wir hatten, und er sagte etwas, dessen Logik mir nie mehr aus dem Kopf ging. Er sagte: "Kein Mann hat vollkommen geglaubt, bis er für seinen Bruder wünscht, was er für sich selbst auch wünscht." (Eine Aussage des Propheten Muhammad, Gottes Segen und Frieden auf ihm)."
Die Auswirkungen der Pilgerfahrt
Malcolm spricht weiter über den Hağğ:
"Die Pilgerfahrt nach Mekka, bekannt als Hağğ, ist eine religiöse Pflicht die jeder orthodoxe Muslim erfüllt, wenn er dazu in der Lage ist, wenigstens einmal im Leben.
Der Heilige Quran sagt:
“…Und der Menschen Pflicht ist die Pilgerfahrt zum Hause (Gottes, das durch den Propheten Abraham erbaut wurde), wer da den Weg zu ihm machen kann…” (Quran 3:97)
“Gott sprach: "Und rufe die Menschen zur Pilgerfahrt auf. Sie werden zu Fuß und auf jedem mageren Kamel aus allen fernen Gegenden zu dir kommen.” (Quran 22:27)
Jeder einzelne von den Tausenden am Flughafen, bereit nach Jeddah aufzubrechen, war auf diese Art bekleidet. Du könntest ein König oder ein Bauer sein, und niemand würde es wissen. Einige mächtige Persönlichkeiten, die mir diskret gezeigt wurden, hatten das gleiche wie ich an. Einmal angezogen, hatten wir alle begonnen, mit wenigen Unterbrechungen auszurufen: "Labbayka! (Allahumma) Labbayka!" (Dir zu Diensten bin ich hierher geeilt, unser Herr!) In einem Flugzeug mit weißen, schwarzen, braunen, roten und gelben Menschen, blaue Augen und blonde Haare, und mein filziges rotes Haar – alle zusammen, Brüder! Alle verehren denselben Gott, alle nacheinander, geben sich gegenseitig die gleiche Ehre…
Erst zu dieser Zeit begann ich wieder, den "Weißen Mann" neu einzuschätzen. Es war, als ich zu spüren begann, dass "Weißer Mann", wie es gwöhnlich verwendet wird, nur zweitrangig "Hautfarbe" bedeutet; in erster Linie beschreibt es Verhaltensweisen und Taten. In Amerika bedeutete "Weißer Mann" bestimmte Verhaltensweisen und Handlungen -Schwarzen und allen anderen nicht-weißen Menschen gegenüber. In der muslimischen Welt aber hatte ich gesehen, daß Männer mit weißer Hautfarbe wirklich brüderlicher waren, als alle anderen sonst jemals waren. Dieser Morgen war der Anfang einer radikalen Änderung meiner gesamten Ansichten über "weiße" Männer.
Da waren Zehntausende von Pilgern aus aller Herren Länder. Sie hatten alle Farben, von blauäugigen Blonden bis zu tiefschwarzen Afrikanern. Aber wir alle nahmen an demselben Ritual teil, entfalteten einen einheitlichen Geist und eine Brüderlichkeit, von der ich nach meinen Erfahrungen in Amerika nie geglaubt hätte, daß sie unter Weißen und Nicht-Weißen existieren könnte... Amerika muß unbedingt den Islam verstehen lernen, denn dies ist die Religion, die das Rassenproblem ihrer Gesellschaft ausgerottet hat. Während meiner ganzen Reisen durch die muslimische Welt habe ich viele Leute getroffen, mit ihnen gesprochen und sogar gegessen, die in Amerika als weiß angesehen würden – aber die Eigenschaften der "Weißen" waren aus ihren Köpfen durch die Religion des Islam beseitigt. Ich habe nie zuvor so eine ernsthafte und ehrliche Brüderlichkeit von Menschen aller Farben zusammen gesehen, ungeachtet ihrer Farbe."
Malcoms neue Vision für Amerika
Malcolm fährt fort:
"Jede Stunde hier in dem Heiligen Land befähigt mich zu immer größer werdenden spirituellen Einblicken in das, was in Amerika zwischen schwarz und weiß passiert. Der amerikanische Negro kann nie für seine rassistischen Feindlichkeiten beschuldigt werden – er reagiert lediglich auf vierhundert Jahre bewussten Rassismus durch die amerikamischen Weißen. Aber da der Rassismus Amerika auf den Weg des Selbstmord führt, glaube ich, anhand der Erfahrung, die ich mit ihnen hatte, dass die Weißen der jüngeren Generation in den Colleges und Universitäten die Handschrift auf der Mauer lesen wird und viele von ihnen werden den spirituellen Weg der Wahrheit einschlagen – den einzigen Weg, der Amerika noch bleibt, um die Katastrophe abzuwenden, zu dem der Rassismus unvermeidlich führen muss.
Ich glaube, dass Gott der sogenannten ´christlichen´ weißen Gesellschaft ihre letzte Möglichkeit gegeben hat, zu bereuen und für die Verbrechen der Ausbeutung und der Versklavung der nicht-weißen Völker der Welt zu sühnen. Es ist genau so, wie als Gott Pharao eine Möglichkeit zur Reue gelassen hat. Aber Pharao lehnte ab, weil er sonst gerecht zu denen hätte sein müssen, die er unterdrückte. Und wir wissen, dass Gott Pharao letztendlich zerstört hat.
Ich werde niemals das Dinner bei Azzam zuhause mit Dr. Azzam vergessen. Je mehr wir sprachen, desto mehr ahnte ich sein riesiges Wissen und seine Vielfältigkeit schien grenzenlos. Er sprach von der Rassenzugehörigkeit der Nachkommen Muhammads, des Propheten, Gottes Segen und Frieden auf ihm, und er zeigte mir, dass sie sowohl schwarz als auch weiss waren. Er bewies mir auch, dass Farbe und die Probleme mit der Farbe , die in der muslimischen Welt existieren, nur in den Bereichen vorkommen, wo die Muslime durch den Westen beeinflusst sind. Er sagte, dass wenn man irgendwelche Differenzen aufgrund der Hautfarbe vorfindet, dann steht das in direktem Verhältnis zum westlichen Einfluß."