Der Sinn der Schöpfung (teil 2 von 3): Die jüdisch-christliche Antwort
Jüdisch-christliche Schriften
Eine eingehende Prüfung der Bibel lässt den Ehrlichen, nach der Wahrheit Suchenden auf sich selbst gestellt zurück. Das Alte Testament scheint mehr um Gesetze und Geschichte der frühen Menschen und des jüdischen Volks besorgt zu sein, als mit der Antwort auf die lebendige Frage nach der Schöpfung der Menschheit. In der Schöpfungsgeschichte erschuf Gott die Welt und Adam und Eva in sechs Tagen und ´ruht´ am siebten Tag von Seiner Arbeit. Adam und Eva sind Gott ungehorsam und werden bestraft, und ihr Sohn Kain tötet ihren anderen Sohn Abel und geht fort, um im Land Nod zu leben. Und Gott ´bereute´, dass Er den Menschen erschaffen hatte! Warum gibt es dort keine Antworten in deutlichen und unmissverständlichen Worten? Warum ist so vieles von der Sprache symbolisch, und überlässt es dem Leser, die Bedeutung zu erraten? Zum Beispiel wird im 1. Mose 6:1 festgestellt:
“Als aber die Menschen sich zu mehren begannen auf Erden und ihnen Töchter geboren wurden, da sahen die Gottessöhne, wie schön die Töchter der Menschen waren, und nahmen sich zu Frauen, welche sie wollten.”
Wer waren diese ´Gottessöhne´? Jede jüdische Sekte und viele christliche Sekten, die ihnen folgten, haben ihre eigenen Erklärungen. Welches ist die korrekte Interpretation? Die Wahrheit ist, dass den Menschen der Zweck ihrer Erschaffung von den alten Propheten gelehrt wurde, einige ihrer Anhänger aber – in Zusammenarbeit mit den Teufeln – haben die Schriften später verändert. Die Antworten wurden vage und vieles von der Offenbarung wurde durch symbolische Sprache verschleiert. Als Gott Jesus Christus zu den Juden sandte, stieß er die Tische der Händler um, die Geschäfte im Tempel machten, und er predigte gegen die rituelle Interpretation der Gesetze, die von den jüdischen Rabbis praktiziert wurde. Er bestätigte das Gesetz des Propheten Moses und belebte es wieder. Er lehrte seinen Jüngern den Sinn des Lebens und zeigte ihnen bis zu seinen letzten Momenten auf dieser Welt, wie man ihn erfüllt. Nach seinem Weggang aus dieser Welt wurde auch seine Botschaft von manchen, die behaupteten, unter seinen Anhängern gewesen zu sein, verdreht. Die deutliche Wahrheit, die er gebracht hat, wurde vage, wie die Botschaften der Propheten vor ihm. Symbolismus wurde eingefügt, besonders in die "Offenbarungen" des Johannes, und das Evangelium, das Jesus offenbart worden war, ging verloren. Vier andere Evangelien, von Menschen verfasst, wurden durch Athanasius, einem Bischof aus dem vierten Jahrhundert, ausgewählt, um das verlorengegangene Evangelium Jesu´ zu ersetzen. Und die 23 Bücher mit den Schriften des Paulus und anderen, die in das Neue Testament aufgenommen wurden, übertrafen die vier Versionen des Evangeliums (rein zahlenmäßig). Als Ergebnis dessen erhalten die Leser des Neuen Testaments keine präzisen Antworten auf die Frage "Warum hat Gott den Menschen erschaffen?" Und man ist gezwungen, den ersonnenen Dogmen von irgendeiner Sekte, der man zugehört oder die man annimmt, zu folgen. Die Evangelien werden gemäß den Glaubensgrundlagen der Sekte ausgelegt und der nach der Wahrheit Suchende ist wiederum alleingelassen und wundert sich, welche wohl richtig sein mag.
Die Fleischwerdung Gottes
Das vielleicht einzige, allgemeine Konzept der meisten christlichen Sekten in Bezug auf die Schöpfung des Menschen ist, dass Gott Mensch wurde, so dass Er durch die Hand der Menschen sterben könnte, um sie von den Sünden, die sie von Adam und seinen Nachfahren geerbt haben, zu befreien. Gemäß ihren Aussagen war diese Sünde so groß geworden, dass keine menschliche Buße oder Reue sie tilgen konnte. Gott sei so gut, dass sündige Menschen vor Ihm nicht stehen können. Also könnte nur Gottes Opfer die Menschheit von dieser Sünde befreien.
Gemäß der Kirche ist der Glaube an diesen, von Menschen erfundenen Mythos die einzige Quelle für die Errettung. Dementsprechend wurde der christliche Zweck der Schöpfung die Anerkennung des ´göttlichen Opfers´ und die Annahme von Jesus Christus als Herrgott. Dies kann den folgenden Worten aus dem Johannesevangelium entnommen werden, die Jesus zugeschrieben werden:
“Denn Gott liebte die Welt so sehr, dass er seinen einzigen Sohn gab, so dass ein jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde gehen soll, sondern das Ewige Leben erhalten soll.”
Wenn dies allerdings der Sinn der Schöpfung ist und die Vorbedingung für das Ewige Leben, warum wurde es dann nicht von allen Propheten gelehrt? Warum wurde Gott nicht zur Zeit Adams und seiner Nachfahren schon Mensch, so dass alle Menschen eine gleiche Chance haben, den Sinn ihrer Existenz zu erfüllen und das ewige Leben zu erreichen. Oder hatten diejenigen vor Jesus einen anderen Sinn der Schöpfung? Alle Leute heutzutage, für die Gott es nicht vorbestimmt hat, jemals von Jesus zu hören, haben also keine Chance, ihren Sinn der Schöpfung zu erfüllen. So ein Sinn ist offensichtlich zu limitiert, um den Bedürfnissemn der Menschheit gerecht zu werden.