Die Fünfte Säule
Die Fünfte Säule:
Der Glaube an den Jüngsten Tag. Wenn der Mensch an den Jüngsten Tag, die Auferstehung, Abrechnung und Vergeltung glaubt, so findet seine Seele Ruhe und Frieden, weil er überzeugt ist, dass alles, was ihm in dieser Welt genommen wurde, ihm im Jenseits zurückgegeben wird. Wer ihn unterdrückte und ihm feindselig gesinnt war, von dem wird er sein Recht erhalten, doch nicht auf materieller Basis, sondern durch gute und schlechte Taten. Denn hierin liegt das wahre Leben. Der Prophet sagte:
„Wisst ihr, wer pleite ist?“ Sie sagten: „Pleite ist bei uns derjenige, der kein Silber und kein Vermögen hat.“ Da sagte der Gesandte : „Pleite ist jener von meiner Gemeinschaft, der am Tag der Auferstehung mit Taten wie dem Gebet, der Zakat und dem Fasten ankommt, doch jenen beleidigte, diesen beschuldigte, das Blut einer Person vergossen hat und jenen schlug. Daraufhin gibt er diesem und jenem von seinen guten Taten. Wenn seine guten Taten zur Neige gehen, bevor alles vergolten wurde, so werden die Sünden der anderen genommen und ihm aufgebürdet, woraufhin er ins Feuer geworfen wird.“ (Sahih Muslim 2581)
Wisse von Allahs Gerechtigkeit. Sie liegt nicht nur darin, unter den Menschen zu richten, sondern unter allen Geschöpfen. Der Prophet sagte:
„Den Leuten werden alle Rechte zugesprochen, sogar das ungehörnte Schaf wird von gehörnten Schaf sein Recht erhalten.“(ibn Hibbân)
Wenn man an den Tag der Auferstehung glaubt, weiß man, dass man alles, was einem auf dieser Welt an Gesundheit, Vermögen oder reichlicher Versorgung entging, in Form von unvorstellbaren Dingen erhalten wird, wenn man das Paradies betritt. Allah sagt über die Wonnen des Paradieses:
(Keine Seele weiß, welche Freuden(Ruhe der Augen)im Verborgenen für sie bereitgehalten werden als Lohn für das, was sie zu tun pflegten.) (Qur´an 32:17)
Der Prophet sagte:
„Allah sagte: Ich habe meinen rechtschaffenen Diener bereitet, was kein Auge gesehen, kein Ohr gehört und sich kein Menschenherz vorstellen kann. Lest, wenn ihr wollt: „Keine Seele weiß, welche Freuden im Verborgenen für sie bereit gehalten werden als Lohn für das, was sie zu tun pflegten.““ (Sahih Albuchari)
Dem Muslim sollten seine Probleme und was ihm auf dieser Welt an Not und Leiden zustößt, ein Leichtes sein. Der Gesandte Allahs erklärte, dass all dies vergessen sein wird, wenn er das Paradies betritt:
„Die diesseitigen Wonnen werden den Höllenbewohnern am Tag der Auferstehung vorgebracht, woraufhin einer von ihnen kurz ins Feuer getaucht wird. Dann wird gefragt: „Oh Sohn Adams, hast du jene eine Wonne verspürt? Hast du jemals Gutes erlebt?“, woraufhin er sagen wird: „Nein bei Allah, oh mein Herr!“. Daraufhin wird der Mensch unter den Paradiesbewohnern gerufen, welchem es im Diesseits am schlechtesten ging. Er wird kurz ins Paradies eingelassen und dann gefragt: „Oh Sohn Adams, hast du je etwas Schlechtes erlebt? Hast du je Not erlitten?“ Er wird antworten: „Nein bei Allah, oh mein Herr, mir ist nie Schlimmes widerfahren und ich habe nie Not erlitten.“(Sahih Muslim)
Wenn der Muslim dies weiß, hat das Diesseits für ihn nur eine geringe Bedeutung und er wird Meilen davon entfernt sein, anderen Schaden zufügen oder ihre Rechte missbrauchen zu wollen. Er unterlässt sogar zweifelhafte Dinge aus Angst, Verbotenes zu begehen. Dieser Glaube motiviert ihn dazu, sich täglich darum zu bemühen, Errettung zu erlangen und jegliche Art von Unrecht gegenüber anderen zu vermeiden.