Drittes Kapitel


Schaikh Muhammad Ibn Abd al Wahhab

 

Darstellung, daß die Einzigkeit Allahs in der Anbetung die Bedeutung der Worte "La illaha illa Allah" ist, und daß die Ungläubigen in der Zeit des Propheten (Allahs Segen und Heil auf ihm) mehr über diese Worte wußten als manch einer der behauptet zum Islam zu gehören

 

Der Glaubenssatz "LA ILAHA ILLA ALLAH"[1] beinhaltet die Bedeutung des Monotheismus. Eine Gottheit ist bei den Polytheisten alles was für diese Dinge[2] bezweckt wird. Sei es ein König, ein Prophet, ein Rechtschaffener, ein Baum, ein Stein, ein Grab oder ein Djinn. Sie meinten mit der Gottheit nicht etwa den Erschaffer, den Versorger, der Verwalter. Denn sie wußten, daß dies nur Allah kann, wie vorher erwähnt. Die damaligen Polytheisten meinten mit dem Wort "Gottheit", was die Polytheisten unserer Tage mit dem Wort "Herr"[3] meinen. Daher rief der Prophet, Allahs Segen und Heil auf ihm, sie auf, die Einheit Allahs zu bezeugen: "LA ILAHA ILLA ALLAH". Es genügt aber nicht, diesen Satz nur auszusprechen, er muß vielmehr verinnerlicht werden.

Die ungläubigen Ignoranten wissen um das, was der Prophet, Allahs Segen und Heil auf ihm, damit meinte, also die Ausschließlichkeit Allahs in der Anbetung, und der Lossagung von dem was mit Allah angebetet wird. Denn als er sie aufrief, LA ILAHA ILLA ALLAH auszusprechen, antworteten sie, so wie es im Koran steht: "Will er denn aus (verschiedenen) Göttern einen einzigen Gott machen? Das ist doch merkwürdig!" [Sura 38:5]

 

Wenn du weißt, daß die unwissenden Ungläubigen dies wußten, dann muß man sich über diejenigen wundern, die behaupten Muslime zu sein, obwohl sie nicht einmal das Wissen über die Bedeutung dieses Grundsatzes wie die unwissenden Ungläubigen haben. Sie glauben, das sie den Glaubenssatz nur dem Worte nach bezeugen müßen, ohne ihn wirklich mit dem Herzen zu begreifen. Der Klügste unter diesen erkennt lediglich, daß es Allah ist, der Schöpfer ist und über alle Welten waltet, aber mehr nicht. Von einem solchen ist aber nichts Gutes zu erwarten, da die Ungläubigen von damals um diesen Satz mehr wußten als er.



[1] Es gibt keine (anbetungswürdige) Gottheit, außer Allah.

[2] Also die schon vorher erwähnten Dinge, wie Bitten, Gelübde ablegen, Opferschlachtungen ausführen, Jemanden um Hilfe rufen oder jegliche andere Art der Anbetung. [A. d. Ü.A]

[3] Arabisch: Sajjid [A. d. Ü.A]

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