Warum wurden wir erschaffen?- 4
Der Prophet sallallahu 'alayhi wa sallam wird zitiert, gesagt zu haben, dass als Allah das Universum erschuf, Er sich folgendes selbst auferlegte (niedergeschrieben in einem Buch bei Ihm): „Meine Barmherzigkeit ist größer als Mein Zorn“. (Bukhari, Muslim, Tirmidhi)
Der Prophet sallallahu 'alayhi wa sallam sagte auch:
"Allah ließ die Barmherzigkeit aus einhundert Teilen entstehen, behielt bei Sich davon neunundneunzig Teile und sandte nur einen Teil davon auf die Erde hinab. Aus diesem Teil üben die Geschöpfe Barmherzigkeit untereinander aus, so dass eine Pferdestute ihren Huf von ihrem Tier-Baby hochhebt, damit sie es nicht verletzt.“
Dies ist die Gnade Allahs, offenkundig in Seiner Schöpfung. Was sich außerdem in der Schöpfung, im Schöpfungsakt und der Erschaffung des Menschen zeigt, ist Sein Attribut der Gerechtigkeit, der Fairness, welches sich als das Urteil am Ende dieser Welt zeigen wird. Ich bin sicher, wir haben alle den Hadith gelesen, in welchem der Prophet sallallahu 'alayhi wa sallam sagt:
"Allah erschuf einige Menschen für das Höllenfeuer und einige für das Paradies."
Für viele Menschen ist dies etwas sehr Schwieriges. Auch die Gefährten fragten den Propheten sallallahu 'alayhi wa sallam, was ist dann der Sinn im Tun von guten Taten? Wenn Allah einige für den Himmel und einige für die Hölle erschafft, warum sollte man dann überhaupt etwas tun? Es ist schon entschieden worden. Der Prophet sallallahu 'alayhi wa sallam sagte: "Jedem ist der Weg erleichtert, das zu tun, wozu er erschaffen wurde."
Also, wenn man den schlechten Weg wählt, findet man es leicht und bleibt auf diesem Weg, denn es ist das, wofür man erschaffen wurde. Aber schließlich ist es deine Wahl. Du wählst die Hölle. Die Tatsache, dass Allah aufgezeichnet hat, bevor irgendetwas geschaffen wurde, wer in der Hölle und wer im Himmel sein würde, ändert nichts an der Tatsache, dass wir es sind, die wählen. Das Gericht wird denen, die zur Hölle gehen nur zeigen, dass sie es verdient haben in der Hölle zu sein. Im Grunde ist es nur für sie. Denn wenn Allah dich erschaffen hat und dich in das Paradies lässt, mit allem, was im Paradies ist und du die Menschen in der Hölle leiden siehst, fragst du Allah dann, warum hast du mich ins Paradies gelassen? Nein, du wirst sagen, „Alles Lob gebührt Allah!“, du willst keine Fragen stellen oder dich wundern. Du wirst nur ekstatisch sein, dass du unter den Paradiesbewohnern bist. Also ist das Gericht nicht für dich, es ist für die, die in die Hölle kommen. Wenn du nun unter denen bist, die für die Hölle geschaffen wurden und dort hinkommst, wirst du sagen: warum ich? Warum hast Du mich in die Hölle getan? Und Allah wird sagen, weil du dies und jenes in deinem Leben getan hast. Aber du wirst sagen: Nein, nein habe ich nicht. Wenn du mir eine Chance lässt, werde ich gute Taten tun. Du wirst nicht aufgeben, zu diskutieren.
Also hat Allah uns erlaubt, unser Leben auszuleben. Wenn wir vor Ihm stehen, unser Buch der Taten vor uns aufgeschlagen, wissen wir ohne jeden Zweifel, dass wir die Hölle gewählt haben. Allahs Urteil ist gerecht. Es gibt keine Ungerechtigkeit darin, in keiner Art und Weise. Allah sagt, er unterdrückt niemanden. Wir werden wissen, dass wir selbst die Hölle gewählt haben.
Und das einzige, was für uns bleibt und ich bete, dass es nicht wirklich wir sind, die zur Hölle gehen, ist Allah nach einer zweiten Chance anzubetteln. Allah sagt:
Könntest du nur sehen, wie die Schuldigen ihre Köpfe vor ihrem Herrn hängen lassen werden: "Unser Herr, nun haben wir gesehen und gehört, so sende uns zurück, auf dass wir Gutes tun mögen; denn nun haben wir Gewissheit." (32:12) Dies ist die einzige Antwort, die für sie bleibt. Oder wie Allah sagt:
Wessen Waagschalen aber leicht sein werden, das sind diejenigen, die ihre Seelen verloren haben; in der Hölle werden sie ewig bleiben. Das Feuer wird ihre Gesichter verbrennen, und sie werden darin missgebildet sein. „Wurden euch Meine Verse nicht verlesen, und habt ihr sie nicht (immer wieder) als Lüge verworfen?" Sie werden sagen: "Unser Herr, unsere Unseligkeit überkam uns, und wir waren ein irrendes Volk.“ (23:103-106)
Wenn wir sterben, gibt es hinter uns eine Grenze (Barzakh). Niemand von uns wird zurückgehen, es ist ein One-way-ticket. Die armen Individuen, die glauben, es gäbe eine weitere Chance. Sie denken es wäre etwas neues, wie es die New Age Religion sagt, aber es ist nur einfach alte Hindu Täuschung. Dass wenn man stirbt, man eine weitere Chance bekommt und zurückkehrt. Das Ergebnis ist, dass es unter Hindus, hier, bei mir in den V.A.E., viele gibt, von denen man jeden Tag in den Zeitungen liest. Ein Hindu Mann oder eine Hindu Frau haben einen Strick am Dachbalken festgemacht (die man hier in vielen Häusern findet) und sich den Strick um den Hals gelegt, den Stuhl weggetreten und sind aus dieser Welt geschieden. Selbstmord ist unter ihnen weit verbreitet. Warum? Weil sie denken, sie bekommen eine weitere Chance. Es wird ein böses Erwachen für sie geben, wenn sie die Engel des Todes treffen und sich im nächsten Leben wieder finden und ihnen klar wird, dass sie nicht zurückkehren.
In der Schöpfung des Menschen zeigt sich die Gnade Allahs. Dies ist ein Punkt, über den wir alle nachdenken sollten und für den wir alle Allah danken sollten, es ist seine Gnade. Und die Christen denken von uns Muslimen wir seien diejenigen, die nicht an die Gnade Gottes glauben, sondern wir seien diejenigen, die auf Gottes Urteil schauen und sagen, es geht nur um Taten. Man macht gute Taten, dann kommt man in den Himmel, man macht schlechte Taten und man geht in die Hölle. Das ist es, überhaupt keine Gnade. Für die Christen gibt es die Gnade Gottes für alle, die akzeptieren, dass Er ein Mensch geworden ist und von Menschen gekreuzigt wurde, um die Erlösung für die Menschen zu bringen, deren Sünden so groß geworden sind, dass sie selbst diese Sünden durch keinen Akt mehr selbst beseitigen könnten. So war es nur mit dem „Vergießen des Blutes Gottes“ zu schaffen, dass sie von ihren Sünden erlöst werden. Für sie ist es so, dass wenn man akzeptiert, dass Gott Sein Blut für die Rettung der Menschheit vergossen hat, man dadurch die Gnade Gottes verdient. Es macht keinen Unterschied, was man tut, solange man diesen Glauben an die Gnade Gottes akzeptiert.
Muslime glauben ebenfalls an die Gnade Gottes. Tatsächlich spielt sie eine große und entscheidende Rolle. Es wird oft nicht betont, aber es ist wichtig für uns zu realisieren, wie sich die Gnade Gottes in Seiner Schöpfung zeigt. Der Prophet sallallahu 'alayhi wa sallam sagt:
„Keiner von euch wird nur aufgrund seiner Taten ins Paradies kommen.“ Natürlich fragten die Gefährten, als sie das hörten, „Oh Gesandter Allahs, nicht mal du?“ Und der Prophet sallallahu 'alayhi wa sallam sagte: “Nicht mal ich, wenn Allah mir nicht Seine Barmherzigkeit erweist. Und denket daran, die von Allah am meisten geliebte Tat ist die regelmäßige, auch wenn sie gering ist.“
Was bedeutet das? Es bedeutet, dass Allahs Gnade offenkundig in unserem Leben ist. Wenn Er uns zur Rechenschaft zieht und man hätte eine gute und eine schlechte Tat, beide gleichwertig, dann würde man nicht ins Paradies gehen; nicht einmal die Propheten Allahs. Aber Allah hat in Seiner Gnade und Barmherzigkeit den Wert der guten Taten vervielfacht. Allah sagt:
"Dem, der eine gute Tat vollbringt, soll (sie) zehnfach vergolten werden; derjenige aber, der eine schlechte Tat verübt, soll nur das Gleiche als Lohn empfangen; und sie sollen kein Unrecht erleiden." (3:160)
Dies ist die Gnade Allahs. Gute Taten löschen schlechte Taten aus. Eine gute Tat wird mindestens zehn Schlechte auslöschen. Allahs Gnade ist nicht willkürlich; nicht einfach weil man sagt, man glaube an Seine Gnade, egal, was man tut, sondern je mehr Gutes man tut, desto mehr wird Seine Gnade offenkundig. Wenn man das Böse wählt und das Gute zurückweist, dann empfängt man Seine Gnade nicht, egal was man sagt. Wenn man sagt, ich bin ein Muslim und ich glaube, aber in Wirklichkeit nicht glaubt, dann sind das nur Worte, die man sagt. Dann wird einem nicht die Gnade Allahs zuteil.
Also ist die Schöpfung die Offenbarung von Allahs Eigenschaft, der Schöpfer zu sein. In der Schöpfung des Menschen innerhalb des Plans aller Dinge, zeigt sich deutlich Allahs Eigenschaft der Barmherzigkeit, Seine Eigenschaft der Gerechtigkeit. Und dies ist der Grund für die Erschaffung des Menschen aus Allahs Sicht. Aus der Sicht der Menschen: „warum hat Gott den Menschen erschaffen, im Sinne von, für welchen Zweck?“, dann gibt es den Vers, den wir alle kennen und mit dem wir vertraut sind:
"Und Ich habe die Dschinn und die Menschen nur darum erschaffen, damit sie Mir dienen." (51:56)
Also, bezogen auf Allah, wurden wir auf eine Art geschaffen, die Allah gewählt hat, damit sich in ihr Seine Attribute der Schöpfung, Barmherzigkeit, Gnade, etc. zeigen und Er hätte eine andere wählen können. Aber in Bezug auf uns Menschen, wissen wir, dass unser Zweck ist, Allah zu dienen. Wie gesagt, Allah braucht unsere Anbetung nicht, Allah hätte nicht erschaffen müssen. Als Er uns erschuf, um Ihm zu dienen, erschuf Er uns nicht, weil Er der Anbetung bedarf, da Allah keine Bedürfnisse hat. In einem bekannten heiligen Hadith, sagt Allah:
"O Meine Diener, wenn die ersten unter euch und die letzten unter euch, die Menschen unter euch und die Dschinn unter euch frömmeren und aufrichtigeren Herzens wären als irgend einer unter euch, so fügte dies Meiner Herrschaft nichts hinzu. O Meine Diener, wenn die ersten unter euch und die letzten unter euch, die Menschen unter euch und die Dschinn unter euch sündigeren Herzens wären als irgend einer unter euch, so verminderte dies Meiner Herrschaft um nichts."
Deshalb, wenn wir nach dem Zweck des Anbetens suchen, müssen wir in den Menschen hineinschauen. Allah erschuf uns, Ihm zu dienen, weil wir Ihm dienen müssen. Es ist etwas, das Er uns aufgegeben hat, um uns selbst zu dienen. Wir sind die, die davon profitieren. Anbetung wurde grundlegend für das Wachstum; für das geistige Wachstum des Menschen eingeführt. Dieses Wachstum findet im Gedenken an Allah statt. Wenn man all die verschiedenen Aspekte der Anbetung betrachtet, wird man feststellen, dass ihr Kern sich auf das Gedenken an Allah konzentriert. „Verrichtet die Gebete im Gedenken an Mich.“ Dies ist das Wesentliche um sich Gottes bewusst zu werden. Allah sagt:
„…Das Fasten ist euch vorgeschrieben, so wie es denen vorgeschrieben war, die vor euch waren. Vielleicht werdet ihr (Allah) fürchten." (2:183)
Gottesdienst ist dazu da, dass wir uns an Allah erinnern. Und es ist das Gedenken an Allah, dass wir dieses Bewusstsein erreichen. Denn, wenn man Allah vergisst, dann bringt Satan uns zum Ungehorsam und wir verfallen in Sünden. Also ist es nur in Seinem Gedenken, dass wir Erlösung erlangen. All die verschiedenen Arten von Anbetung angefangen beim Sagen von „Bismillah“, wenn man isst, sind dafür da uns zu helfen Allahs zu gedenken, um geistig zu wachsen.
Allah hat gesagt, dass Er uns erschaffen hat, um uns zu prüfen, um zu sehen, wer von uns am besten in seinen Taten ist. Er prüft uns nicht, um es herauszufinden, da Er es ja schon weiß, aber diese Welt ist eine Prüfung für uns, damit wir wiederum geistig wachsen können.
Wir können den geistigen Charakterzug der Großzügigkeit nicht entwickeln, bis einige von uns mehr als andere haben und wir dann aufgefordert sind, von dem Vermögen, das wir haben, abzugeben. Wenn wir geben, wachsen wir.
Ähnlich ist es, wenn wir nie in die Situation kämen, in welcher andere mehr als wir haben. Somit könnten wir nie die Fähigkeit die geistigen Eigenschaften, wie Geduld und Zufriedenheit mit dem, was Allah uns gegeben hat, entwickeln.
Also ist alles da, um in uns die höheren geistigen Qualitäten hervorzubringen, die es uns ermöglichen einen Zustand zu erreichen, der uns die Eignung und Berechtigung gibt, ins Paradies einzugehen. Das Paradies, aus dem wir erschaffen wurden, indem wir erschaffen wurden und für das wir erschaffen wurden. Durch unsere Entscheidungen verlassen wir in diesem Leben ein Testfeld, um einen Zustand zu erreichen, durch den wir das Paradies verdienen.
Der Sinn dieses Lebens ist, Allah zu dienen, dieses Leben ist ein Test. Ein Test für uns, ob wir Allah dienen oder Ihn vergessen. Dies ist, worauf wir uns konzentrieren müssen.